In ‚Into the Woods‘ im Writers Theatre kommt etwas wunderbar Verruchtes auf diese Weise

Melek Ozcelik

Das Musical unter der Regie von Gary Griffin ist so mühelos wie ein Schlaflied. Es ist auch wunderbar subversiv.



Brianna Borger (links) spielt die Bäckerfrau und Ximone Rose spielt Aschenputtel in der Writers Theatre-Produktion von Into the Woods.

Brianna Borger (links) spielt die Bäckerfrau und Ximone Rose spielt Aschenputtel in der Writers Theatre-Produktion von Into the Woods.



Michael Brosilow

Als Stephen Sondheims gebrochenes Märchen Into the Woods 1986 debütierte, wurde viel Tinte von Autoren verschüttet, die versuchten herauszufinden, wer oder was die scheinbar allgegenwärtige Riesenfigur außerhalb der Bühne war. Einige schrieben, dass die Bilderbuchbedrohung, die dafür bekannt ist, Dörfer zu zertrampeln, eine Metapher für Aids sei. Manche sagten Krieg. Andere hungern. Andere Gleichgültigkeit.

Die Sache ist die, dieser Riese hätte so ziemlich alles sein können und sein, was auf globaler Ebene droht. Das ist kein Ausreden. Im Writers Theatre ist es eine Warnung.

So fühlt es sich zumindest in der scharfsinnigen Inszenierung von Into the Woods von Regisseur Gary Griffin an. Das Musical (Buch von James Lapine, Musik und Texte von Sondheim) ist so tadellos gut, dass Griffin eigentlich nur fähig war, dem Material aus dem Weg zu gehen. (So ​​einfach sieht es der Regisseur sowieso aus.) Into the Woods ist so mühelos wie ein Schlaflied.



Es ist auch wunderbar subversiv.

'In den Wald': 3,5 von 4

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Wann: Bis 22. September



Woher: Writers Theatre, 325 Tudor Ct., Glencoe

Fahrkarten: $ 35- $ 80

Die Info: www.writerstheatre.org



Laufzeit: 2 Stunden, 45 Minuten mit einer Pause

Wie die würdigsten Musicals bietet Into the Woods Schicht für Schicht Geschichtenerzählen. Wenn Sie denken, dass es nur um Märchenfiguren geht, denken Sie wahrscheinlich auch, dass es in Aesops Fabeln nur um Tiere geht.

Into the Woods lockt mit den bekannten Geschichten von Rotkäppchen (Lucy Godinez), Cinderella (Ximone Rose), Rapunzel (Cecilia Iole), ihre Prinzen (Ryan McBride und Alex Benoit), Jack (Ben Barker), seine immer müde Mutter (McKinley Carter) und natürlich diese Bohnenranke. Griffins Ensemble vermenschlicht diese Archetypen so sehr, dass man das Gefühl hat, sie zu kennen – sogar den nervigen grauhaarigen mysteriösen Mann, der mehr Irrlicht als ein Mensch zu sein scheint (Wilhelm Braun).

Jeder bekommt, was er sich wünscht, aber wie sich herausstellt – wie im Leben – halten Das, was Sie sich gewünscht haben, ist der schwierige Teil.

Into the Woods bricht schön in zwei Teile. Im ersten Akt begeben sich alle und jeder in den Wald auf der Suche nach ihren Herzenswünschen. Der Bäcker und seine Frau suchen ein Kind, Aschenputtel sucht Trost bei ihrer toten Mutter. Jack bedauert die geliebte Kuh Milky White (eine bezaubernde Mary Poole), die er verkaufen soll. Die Prinzen stolzieren durch, um Agony zu singen, eines der brüderlichsten Duette im ganzen Königreich (gut gemacht, tatsächlich McBride und Benoit!). Der Erzähler (Michael Halberstam) flitzt mit Vogelpuppen umher und füllt Ausstellungslücken.

Bethany Thomas spielt die Hexe in der Writers Theatre-Produktion von Into the Woods unter der Regie von Gary Griffin.

Bethany Thomas spielt die Hexe in der Writers Theatre-Produktion von Into the Woods unter der Regie von Gary Griffin.

Michael Brosilow

Im Zentrum dieses Karussells von Charakteren steht Bethany Thomas als Die Hexe. Thomas ist großartig. Es gibt eine Spur der Ur-Eva – vielleicht ist Lilith passender – über sie, ob es sich nun um eine Halloween-Kostümhexe oder ein lila gekleidetes Königshaus handelt. The Last Midnight flackert wie ein Hitzeblitz. Children Will Listen hat den Ton einer letzten Bitte. Und trotz ihrer Wildheit merkt man, dass sich die Hexe nicht so sehr von den meisten Eltern unterscheidet.

Am anderen Ende des (märchenhaften) Altersspektrums steht Godinez’ Rotkäppchen, ein Kind, das lernt, dass sein unersättlicher Appetit bei Brot und süßen Brötchen nicht aufhört. Zuzusehen, wie sich Little Red von einem Kind, für das klebrige Brötchen der Höhepunkt der Freude sind, zur Entdeckung anderer Freuden entwickelt, ist urkomisch und nicht ein bisschen traurig.

Kein geringer Verdienst gebührt auch der kleinen Band der Dirigentin/Pianistin Charlotte Rivard-Hoster (Brandon Podjasek am Schlagzeug, Mike Matlock an den Holzbläsern), die eher wie ein Orchester denn wie ein Trio klingt.

Das Bühnenbild von Scott Davis ist jedoch verwirrend. Anstelle von Hölzern oder etwas Holzähnlichem haben wir scheinbar massive Stränge aus grünem Silly String und übergroßem Garn, das sich von oben schlingt. Rivard-Hoster spielt ihr Klavier am unteren Rand von scheinbar ausrangierten Metallgerüsten und verstreuten Klaviertastaturen. Wenn die übernatürlichen Kräfte des Märchens zum Greifen nah sind, ächzt und vibriert der Trümmerturm wie der rostige Rumpf eines alten Flugzeugs, das in der Wüste zusammenbricht.

Dennoch sieht es für die ganze Welt wie eine Kunstinstallation aus, die von den Darstellern bearbeitet werden muss, und nicht wie ein integraler Bestandteil der Produktion.

Catey Sullivan ist freiberufliche Autorin.

Lucy Godínez spielt Rotkäppchen mit Matt Edmonds (im Hintergrund als der Wolf) in Into the Woods im Writers Theatre.

Lucy Godínez spielt Rotkäppchen mit Matt Edmonds (im Hintergrund als der Wolf) in Into the Woods im Writers Theatre.

Michael Brosilow

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